In den Monaten der Schwangerschaft, rund um die Geburt und während Wochenbett und Stillzeit bietet sich die Homöopathie als Heilmethode geradezu an. Ist es doch in dieser für Mutter und Kind sensiblen Zeit von äußerster Wichtigkeit, keine Medikamente mit der Gefahr von Nebenwirkungen einzusetzen.
Banale Infekte, Allergien, Kopfschmerzen, die üblicherweise mit schulmedizinischen Medikamenten gut beherrschbar sind, werden in der Schwangerschaft zum Problem, da plötzlich nicht mehr auf die üblichen Therapien zurückgegriffen werden kann. Die Gefahr von unerwünschten und auch nicht absehbaren Nebenwirkungen auf das Ungeborene lässt immer mehr werdende Mütter zu homöopathischen Arzneien greifen.
Dr. Michaela Zorzi, Allgemeinmedizinerin und Homöopathin im Krankenhaus Hietzing berichtet von ihren guten Erfahrungen: „Wir haben in Hietzing als Pilotprojekt eine homöopathische Ambulanz an der geburtshilflich-gynäkologischen Abteilung eingerichtet. Nach den nunmehr bereits 12 Jahren kann man schon sagen, dass homöopathische Behandlungen oft genau so effektiv sind wie schulmedizinische Ansätze – bei Alltagsbeschwerden ebenso wie bei den typischen Schwangerschaftssymptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Kreuzbeschwerden oder Sodbrennen. Auch Schlafstörungen sowie psychische Befindlichkeitsstörungen wie Stimmungsschwankungen und übermäßige Ängste eignen sich nach unserer Erfahrung bestens für eine homöopathische Behandlung. Wichtig ist, dass sich die Frau in die Hände eines/r erfahrenen Homöopathen/Homöopathin begibt.“
Der ganzheitliche Ansatz verändert den Zustand der Patientin nicht nur im körperlichen sondern auch im seelischen Bereich zum Positiven. Michaela Zorzi kann auch über den Einsatz von homöopathischen Medikamenten vor und während der Geburt berichten: „Vorzeitige Wehen oder auch das Gegenteil, eine nicht spontan einsetzende Geburt können gut homöopathisch behandelt werden. Ist die Geburt im Gang, können auch währenddessen gut gewählte Arzneien einen erheblichen Einfluss auf die Dauer, die Schmerzintensität und die psychische Befindlichkeit der werdenden Mutter haben.“ Voraussetzung dafür ist ein homöopathisch ausgebildetes Ärzte- und Hebammenteam.
Auch im Wochenbett spielen homöopathische Arzneien eine große Rolle. Zorzi: „Offene Brustwarzen, schmerzende Wunden und mangelnder Milchfluss, bzw. Milchstau bei der Mutter sind mögliche Anwendungsgebiete. Beim Neugeborenen und Säugling können wir Anpassungsschwierigkeiten, Trinkprobleme, Schlafstörungen und erste Infekte gut homöopathisch behandeln.“
Dr. Michaela Zorzi ist Allgemeinmedizinerin und Homöopathin im Krankenhaus Hietzing, Wien.