Dr. Gypsers MMRH wird hoffentlich bald in digitaler Form zur Verfügung stehen. Eine Vormerkung ist bereits möglich. Die Materia Medica Revisa Homoeopathiae (MMRH) ist ein umfassendes Forschungsprojekt, das von Dr. Klaus-Henning Gypser ins Leben gerufen wurde. Ziel war es, die Materia medica der klassischen Homöopathie zu aktualisieren und zu vervollständigen, indem alle verfügbaren und unveränderten Primärquellen wie Arzneiprüfungen und klinische Symptome aus Fallberichten gesammelt und systematisch aufbereitet wurden.
Monumentales Werk eines großen Homöopathen
Dr. Klaus-Henning Gypser (*27.02.1955- †4.9.2024) hospitierte als Student bei Jost Künzli, Will Klunker und Georg von Keller, baute eine umfangreiche Sammlung homöopathischer Literatur auf (mit etwa 8000 Bänden die weltweit größte homöopathische Privatbibliothek) und begann 1982 mit der Erstellung der „Bibliotheca homoeopathica“. Diese verzeichnete sämtliche seit 1822 weltweit publizierten Zeitschriften mit einem neuen Abkürzungsverzeichnis und schuf damit bereits eine der Voraussetzungen für die MMRH.
Die MMRH – Materia Medica Revisa Homoeopathiae
„Angenehm ist das Gefühl hoher Verläßlichkeit durch genaue Recherchearbeit, […] bringt ein unschätzbares Wissen über das […] Arzneimittel.”
Jörg Hildebrand in: Homöopathie in Österreich 1 (2014), S. 46–47.
Im Rahmen dieses Projekts wurden unter seiner Leitung systematisch Arzneiprüfungen und klinische Erfahrungen aus Primärquellen gesichtet, geprüft und in einer verlässlichen, quellengestützten Materia medica zusammengeführt.
Bis 2022 entstanden unter seiner Leitung 68 Monographien (also detaillierte Arzneimittelbeschreibungen), erarbeitet von 25 Mitarbeitern der „Gleeser Akademie homöopathischer Ärzte“. Diese Arbeit ist als sein Lebenswerk zu sehen – die MMRH gilt in der homöopathischen Fachwelt als Meilenstein.
Dr. Gypser hat mit der MMRH ein monumentales Werk geschaffen, das klassische Homöopathie auf eine wissenschaftlich nachvollziehbare Grundlage stellen soll. Seine Arbeit stellt eine Brücke zwischen historischer Tiefe und moderner Systematik dar.
MMRH goes digital?!
Nach dem Tod von Dr. Gypser im letzten Herbst, bemüht sich die Familie Gypsers um die Erhaltung und Verbreitung des Werkes und wollen es in digitaler Form zugänglich zu machen.
Momentan befindet sich das Projekt noch in der Planungsphase und es ist an den Homöopathen und Homöopathinnen, ihr Interesse an der digitalen Version der Materia Medica Revisa Homoeopathiae zu bekunden.
Hier können Sie sich in die Liste der Interessen:innen eintragen: mmrh-digital.de (dient ausschließlich der Information zum Projektstart).
Vorteile der Digitalversion - zeitgemäße Nutzung
Gerade in der ärztlichen Praxis, in der Ausbildung und in der wissenschaftlichen Forschung besteht ein kontinuierlicher Bedarf, schnell und präzise auf Informationen zuzugreifen. In der bisherigen Form bedeutete dies jedoch oft: zeitintensives Blättern, paralleles Arbeiten mit mehreren Bänden und mühsames manuelles Vergleichen einzelner Symptome.
Mit der digitalen Aufbereitung dieser Inhalte verändert sich die Nutzbarkeit grundlegend. Zwar bleiben die Originaltexte inhaltlich unangetastet – durch digitale Suchfunktionen wird die tägliche Arbeit mit der Materia medica erheblich vereinfacht.
Seitens der ÖGHM beobachten wir das Projekt gespannt und hoffen auf eine baldige digitale Nutzungsmöglichkeit der MMRH!