1. Stellungnahme dre ÖGHM
Sehr geehrter Herr Präsident Mag. Kurt Frühwirth!
Ich möchte Ihnen auch von Seiten der ÖGHM unsere volle Unterstützung zusichern und Ihnen dafür danken, dass Sie trotz aller Widerstände nicht zu denen gehören, die die Homöopathie unqualifiziert ablehnen, ohne die präzise Vorgangsweise der Homöopathie und die hochwertige Forschungsarbeit zur Homöopathie zur Kenntnis zu nehmen.
Die vielfältigen Probleme unsere Zeit, Klimakrise, Antibiotikaresistenzen, Pestizidbelastung unserer Nahrung und vieles mehr, fordern dringend ökologische und ressourcenschonende Vorgangsweisen, um Gesundheit von Umwelt, Tier und Mensch zu ermöglichenden. Dazu kann die Homöopathie als eine der ernst zu nehmenden Methoden der Integrativmedizin viel beitragen. Die Erfolge in der täglichen Praxis, wie auch anerkannte Studien zur Homöopathie in der Human- und Tiermedizin belegen deren Wirksamkeit.
Lassen wir uns alle nicht einschüchtern von einzelnen Gruppen, die mit lautstarken Mitteln andere Interessen vertreten. Dem Wohl von Mensch und Tier zu dienen ist zumeist eine leise Arbeit in der täglichen Praxis, die von unseren Patient*innen verlangt und wirklich wertgeschätzt wird. Manchmal verlangt es auch unseren Mut, diese tägliche Arbeit trotz oft gehässiger Gegenstimmen zu tun, die in den Medien verbreitet werden. Diese öffentlichen Aktionen der Gegner der Homöopathie ist somit gleichzeitig eine Herabwürdigung dieser täglichen verantwortungsvollen Arbeit wie auch aller Patient*innen, die die Wirksamkeit der Homöopathie und anderer komplementären Methoden der Integrativmedizin sehr handfest täglich erfahren.
Uns geht es nicht um Marktanteile und Machtkampf, sondern um ein ehrliches Bemühen, uns den Herausforderungen um die Gesunderhaltung unseres Planeten und unserer Gesellschaft in unserer Zeit zu stellen. Dazu ist es wichtiger denn je, zusammenzuarbeiten, offen und neugierig zu bleiben, um auch neue ökologisch verträgliche Wege zu beschreiten, diese zu beforschen und allen zugänglich zu machen.
Dazu ist auch weitere Forschung nötig - Forschung die im Sinn der Wissenschaft und strenger Wissenschaftlichkeit offene Fragen stellt und diesen Fragen vorurteilsfrei begegnet. Das muss auch öffentlich ermöglicht werden durch Dialog und Anerkennung, statt jene Personen schon im Vorhinein zu disqualifizieren, die diese Forschung leisten und leisten wollen.
In diesem Sinne möchte ich Sie gemeinsam mit vielen Homöopathen und Homöopathinnen herzlich ermutigen!
Mit freundlichen Grüßen
Mag. Dr. Susanne Diez
2. Stellungnahme Dr. Weiermayer, ÖGVH
ÖGVH - Statement zum Stand der Komplementärmedizin:
Komplementärmedizin ist laut WHO-Strategie für Traditionelle Medizin weltweit ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung und umfasst gemäß Homberg et al. 2022 jene Methoden, die entweder Krankheiten verhindern oder ergänzend zur konventionell medizinischen Therapie bei bestehenden Erkrankungen eingesetzt werden. Die Consensus Guideline für ein integratives veterinärmedizinisches Curriculum in den USA definiert, wie auch das National Center for Complementary and Integrative Health, integrative Veterinär-/Medizin als Kombination von komplementär und konventionell medizinischen Therapien unter Orientierung an der besten verfügbaren Evidenz.
Die Publikation von Ng et al. 2022 konnte in einer Literatursuche bezüglich der Begriffsdefinition für Komplementär- bzw. Integrativmedizin als rezentester Artikel höchster Evidenzklasse identifiziert werden und umfasste in dessen operationaler Definition bestärkt durch vier andere systematische Reviews alle komplementärmedizinischen Methoden, die als Fachtierarztgebiete oder Diplome der Österreichischen Tierärztekammer genannt werden (Akupunktur und Neuraltherapie, Chiropraktik, Ernährung, Homöopathie, Osteopathie, Physiotherapie und Rehabilitationsmedizin sowie Phytotherapie).
In der Approbationsverordnung für Humanmedizin in Deutschland sowie im Medizinalberufegesetz der Schweiz wird vorgeschrieben, dass Komplementär-/Integrativmedizin als fixer Bestandteil des Human- bzw. Veterinärstudiums gelehrt wird. In der Humanmedizin wird gemäß einer Fragebogenstudie von Brinkhaus et al. die Eingliederung von Komplementärmedizin an medizinischen Hochschulen in Österreich, Deutschland und der Schweiz von 84,0 % der Teilnehmenden befürwortet. Die Anwendung von Komplementärmedizin bei Tieren in der deutschen Tierärzteschaft liegt gemäß Stanossek et al. bei 85,4 %. Dies entspricht den von Frass et al. 2012 und Eardley et al. 2012 angegebenen Schwankungsbreiten bzgl. der Anwendungshäufigkeit von Komplementärmedizin bei medizinischem Fachpersonal bzw. in der Gesamtbevölkerung weltweit bzw. in der EU. Die Ansprache auf Komplementärmedizin seitens der Patienteninnen und Patienten wurde gemäß Huber et al. bei Schweizer Kinderärzten mit 97,0 % identifiziert.
Auch die Patientinnen- und Patientenversorgung in Universitätsspitälern mit Komplementär- und Integrativmedizin in Deutschland und der Schweiz stellen anstrebenswerte Zukunftsentwicklungen für die Human- und Veterinärmedizin in Österreich dar. Komplementär- bzw. integrativmedizinische Ansätze sind angesichts der Antibiotikaresistenzproblematik und der Klimakrise zukunftstragend und sollten gemäß Hoenders et al. 2024 als Teil der WHO-Strategie für Komplementär-/Integrativmedizin 2025 im universitären Bereich ausgebaut werden. Dies würde auch die Forderung seitens der EU nach Reduktion des Antibiotikaeinsatzes sowie der Förderung der Nachhaltigkeit unterstützen.
Ferri G, Sedehi H. A Systems View of the Sustainable Development Goals. World Scientific Encyclopedia of Business Sustainability, Ethics and Entrepreneurship. 2022. p. 293-307.
WHO. Traditional Medicine Strategy: 2014–2023. 2013 https://www.who.int/publications/i/item/9789241506096 accessed on: 30.08.2024.
WHO. Global partners commit to advance evidence-based traditional, complementary and integrative medicine. 2023 https://www.who.int/news/item/19-08-2023-global-partners-commit-to-advance-evidence-based-traditional--complementary-and-integrative-medicine#:~:text=The%20first%2Dever%20World%20Health,integrative%20medicine%20(TCIM)%20to%20improve accessed on: 25.08.2024.
Homberg A, Scheffer C, Brinkhaus B, Fröhlich U, Huber R, Joos S, et al. Naturopathy, complementary and integrative medicine in medical education - position paper by the GMA Committee Integrative Medicine and Perspective Pluralism. GMS J Med Educ. 2022;39(2):Doc16.
Memon MA, Shmalberg J, Adair HS, 3rd, Allweiler S, Bryan JN, Cantwell S, et al. Integrative veterinary medical education and consensus guidelines for an integrative veterinary medicine curriculum within veterinary colleges. Open Vet J. 2016;6(1):44-56.
NCCIH. National Center for Complementary and Integrative Health. 2022 https://www.nccih.nih.gov/health/complementary-alternative-or-integrative-health-whats-in-a-name accessed on: 05.07.2022.
Ng JY, Dhawan T, Dogadova E, Taghi-Zada Z, Vacca A, Wieland LS, et al. Operational definition of complementary, alternative, and integrative medicine derived from a systematic search. BMC Complement Med Ther. 2022 Apr 12;22(1):104.
Approbationsverordnung für Ärzte in Deutschland. 2023 https://www.gesetze-im-internet.de/_appro_2002/ accessed on: 13.10.2024.
Schweizerische Eidgenossenschaft. Bundesgesetz über die universitären Medizinalberufe (Medizinalberufegesetz, MedBG). 2006 https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/20040265/index.html accessed on: 20.7.2020.
Brinkhaus B, Witt CM, Jena S, Bockelbrink A, Ortiz M, Willich SN. Integration of complementary and alternative medicine into medical schools in Austria, Germany and Switzerland--results of a cross-sectional study. Wien Med Wochenschr. 2011 Jan;161(1-2):32-43.
Stanossek I, Wehrend A. Application of veterinary naturopathy and complementary medicine in small animal medicine-A survey among German veterinary practitioners. PLoS One. 2022;17(2):e0264022.
Eardley S, Bishop FL, Prescott P, Cardini F, Brinkhaus B, Santos-Rey K, et al. A systematic literature review of complementary and alternative medicine prevalence in EU. Forsch Komplementmed. 2012;19 Suppl 2:18-28.
Frass M, Strassl RP, Friehs H, Müllner M, Kundi M, Kaye AD. Use and acceptance of complementary and alternative medicine among the general population and medical personnel: a systematic review. Ochsner J. 2012 Spring;12(1):45-56.
Huber BM, von Schoen-Angerer T, Hasselmann O, Wildhaber J, Wolf U. Swiss paediatrician survey on complementary medicine. Swiss Med Wkly. 2019 Jun 3;149:w20091.
Hoenders R, Ghelman R, Portella C, Simmons S, Locke A, Cramer H, et al. A review of the WHO strategy on traditional, complementary, and integrative medicine from the perspective of academic consortia for integrative medicine and health. Frontiers in Medicine. 2024;11.
Rat der Europäischen Union. Zeitleiste - Pariser Klimaschutzabkommen. 2024 https://www.consilium.europa.eu/de/policies/climate-change/paris-agreement/timeline-paris-agreement/ accessed on: 21.10.2024.
European Commission. European Green Deal. Organic farming - action plan for the development of EU organic production. 2020 https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/?uri=CELEX:52020DC0381 accessed on: 18.10.2024.
In diesem Sinne danke ich Dir und Deinem Team im Namen der Österreichischen Gesellschaft für Veterinärmedizinische Homöopathie von Herzen für Deinen unermüdlichen und unerschütterlichen Einsatz für die Komplementärmedizin im Sinne von unser aller Gesundheit – Mensch, Tier und Umwelt!
Mit herzlichen Grüßen, Petra Weeirmayer
3. Stellungnahme Prof. Michael Frass
Sehr geehrter Herr Präsident Frühwirth!
Mit wenig Verwunderung habe ich vom Bericht in dem periodischen Journal „Der Standard“ vom 25. November gehört, in dem die Tierärztekammer für das „Goldene Brett vorm Kopf“ nominiert worden ist. Die enge Kooperation zwischen dem Standard und den „Wiener Skeptikern“ respektive der GWUP (Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften) ist seit Jahren bekannt. Wie schon von einem ehemaligen Mitglied der GWUP, Edgar Wunder, vor Jahren unter dem Begriff „Skeptiker-Syndrom“ festgestellt worden ist, „Ich habe innerhalb der GWUP Gremiensitzungen erlebt, bei denen sich alle Teilnehmer gegenseitig versicherten, dass eine bestimmte Studie „Unsinn“ und „widerlegt“ sei, ohne dass auch nur ein einziger Teilnehmer jene Studie gelesen hätte, relevante Argumente oder eine „Widerlegung“ hätte anführen können. Sogar entdeckte, teils peinliche nachweisliche Fehler und Falschbehauptungen von einzelnen Mitgliedern werden organisationsintern kaum kritisiert (und schon gar nicht öffentlich!), sondern werden geduldet, solange sie hinsichtlich ihrer Zielrichtung den eigenen Überzeugungen nicht zuwiderlaufen. „Hauptsache dagegen!““
Dass Homöopathie mehr kann als Placebo, hat die Arbeit von Hamre et al. gezeigt, in der 6 Metaanalysen zu indikationsübergreifenden Studien in der Homöopathie untersucht worden sind (Hamre et al. 2023).
Nun mussten die Skeptiker erst jüngst wieder eine schwere Niederlage hinnehmen, als nämlich die wissenschaftliche Publikation (Frass et al. 2020) über den Einfluss additiver Homöopathie auf Lebensqualität und Überleben von PatientInnen mit fortgeschrittenem Lungenkrebs nach 2-jähriger Prüfung als korrekt befunden wurde, obwohl mit aggressiven Angriffen seitens der Antihomöopathielobby in unglaublicher Weise gegen die Arbeit vorgegangen worden war. Hier hat Der Standard in üblicher Manier ohne den Verfasser der Publikation zu befragen in aggressiver Form Manipulation vorgeworfen.
Zudem musste der Protagonist der HomöopathiegegnerInnen, der Maschinenbauer Dr. Norbert Aust, am 29. März 2017 im Hörsaal der Medizinischen Universität Wien eine schwere Niederlage hinnehmen, als nämlich klar wurde, dass sämtliche seiner Mutmaßungen und Behauptungen nicht belastbar waren. Damit ist eigentlich klar, dass die Antihomöopathielobby auf tönernen Füßen steht.
Selbstverständlich gehört die Homöopathie laut WHO zu den komplementärmedizinischen Disziplinen, dies lässt sich leicht in den Arbeiten von Hoenders et al. und Ng et al. ablesen, in denen die Homöopathie eindeutig genannt ist (Hoenders et al. 2024, Ng et al. 2022).
Dr. Pradeep Dua von der WHO hat bei der GIFTS-AMR Konferenz im November 2023 in seinem Vortrag zum Thema „TCIH Strategies for Infections and AMR Reduction“ 6 Indikationen genannt, bei denen Komplementärmedizin als Prophylaxe und Therapie zum Einsatz bei Infektionen kommen soll (Pradeep Dua).
Dass der investigative Journalismus beim Standard nicht zum täglichen Werkzeug gehört, lässt sich an einer weiteren Behauptung ablesen: „Die Homöopathie als "Lösung zur Problematik der Antibiotikaresistenzen" beworben, mit dem unwahren Argument, dass sogar die WHO dies fordere“: hier empfiehlt sich das Lesen der topaktuellen Entwicklung seitens WHO und Komplementärmedizin (WHO News). Dass die Antibiotikaresistenzproblematik nicht bekannt ist, liegt ja ganz einfach darin, dass es sich bei den Gegnern in fast allen Fällen um Laien, wie eben Maschinenbauer, Physiker, etc. handelt. Hier hat die EU auf die Antibiotikaresistenzproblematik bereits reagiert.
Sehr geehrter Herr Präsident, als wissenschaftlich tätiger Facharzt für Innere Medizin und Internistischer Intensivmediziner, der nicht nur seine Erfindung, den Combitube, weltweit, zumeist als einziger Österreicher bei internationalen Konferenzen präsentieren durfte, sondern auch die Ehre hatte, den früheren Bundespräsidenten Dr. Klestil 1997/98 sowohl konventionell als auch homöopathisch zu behandeln, darf ich Sie meiner persönlichen Unterstützung sowie der Unterstützung des Dachverbands für Ärztliche Ganzheitsmedizin, dessen ich vorstehe, versichern. Ebenso bin ich überzeugt, dass die homöopathischen Gesellschaften ÄKH, ÖGVH und ÖGHM hinter Ihnen stehen, sowie meine ausländischen Freunde, allen voran Dr. Menachem Oberbaum von der Shaare Zedek Universität, an der Komplementärmedizin ein Pflichtfach für StudentInnen ist.
Hamre HJ, Glockmann A, von Ammon K, Riley DS, Kiene H. Efficacy of homoeopathic treatment: Systematic review of meta-analyses of randomised placebo-controlled homoeopathy trials for any indication. Syst Rev. 2023 Oct 7;12(1):191. doi: 10.1186/s13643-023-02313-2. PMID: 37805577; PMCID: PMC10559431.
Frass M, Lechleitner P, Gründling C, Pirker C, Grasmuk-Siegl E, Domayer J, Hochmair M, Gaertner K, Duscheck C, Muchitsch I, Marosi C, Schumacher M, Zöchbauer-Müller S, Manchanda RK, Schrott A, Burghuber O. Homeopathic Treatment as an Add-On Therapy May Improve Quality of Life and Prolong Survival in Patients with Non-Small Cell Lung Cancer: A Prospective, Randomized, Placebo-Controlled, Double-Blind, Three-Arm, Multicenter Study. Oncologist. 2020 Dec;25(12):e1930-e1955. doi: 10.1002/onco.13548. Epub 2020 Nov 7. Erratum in: Oncologist. 2021 Mar;26(3):e523. doi: 10.1002/onco.13693. Erratum in: Oncologist. 2024 Nov 4;29(11):e1631-e1632. doi: 10.1093/oncolo/oyae253. PMID: 33010094; PMCID: PMC8108047.
Hoenders R, Ghelman R, Portella C, Simmons S, Locke A, Cramer H, Gallego-Perez D, Jong M. A review of the WHO strategy on traditional, complementary, and integrative medicine from the perspective of academic consortia for integrative medicine and health. Front Med (Lausanne). 2024 Jun 11;11:1395698. doi: 10.3389/fmed.2024.1395698. PMID: 38933107; PMCID: PMC11201178.
Ng JY, Dhawan T, Dogadova E, Taghi-Zada Z, Vacca A, Wieland LS, Moher D. Operational definition of complementary, alternative, and integrative medicine derived from a systematic search. BMC Complement Med Ther. 2022 Apr 12;22(1):104. doi: 10.1186/s12906-022-03556-7. PMID: 35413882; PMCID: PMC9006507.
WHO News https://www.who.int/news/item/19-11-2024-g20-leaders-recognize-the-potential-of-traditional-medicine (abgelesen am 19.11.2024)
Pradeep Dua https://www.b2match.com/e/research-on-tcih-strategies/components/34631
4. Statement der Fachtierärztekommission für Homöopathie
Die Fachtierarztkommission für Homöopathie möchte hiermit richtigstellen, dass sie ein vom Ministerium offiziell bestelltes Gremium ist, welches aktuell mit aktualisierter Satzung 2021 wieder bestätigt worden ist. Es wurden in den letzten Jahren mehrere Fachtierärzte/innen und gerade vor einem Monat wieder eine neue Fachtierärztin mit positivem Ausgang geprüft, welche als Spezialisten in der Komplementärmedizinsparte Veterinär-Homöopathie erfolgreich und mit offiziellem Titel „Fachtierarzt für Homöopathie“ tätig sind.
Fachliche und rechtliche Verankerung der Homöopathie
Die Homöopathie ist in der tierärztlichen Praxis ein gesetzlich anerkanntes Fachgebiet sowie auch die Ausbildung zur/m Fachtierärztin/Fachtierarzt für Homöopathie eine offiziell anerkannte und gesetzlich verankerte Spezialisierung ist (§ 13 Abs. 1 Z 14 Tierärztekammergesetz iVm § 33 ff Tierärztegesetz). Der Oberste Gerichtshof hat in mehreren Urteilen klargestellt, dass Homöopathie nicht als Pseudowissenschaft zu klassifizieren ist (4 Ob 217/04x; 4 Ob 256/05h; 4 Ob 151/06v). Zudem ist die Herstellung homöopathischer Arzneimittel allen Hausapotheken führenden Tierärzt*innen gemäß Apothekenbetriebsordnung 2005 im Einzelfall erlaubt. Die Anwendung homöopathischer Arzneimittel ist im neuen Tierarzneimittelgesetz ebenso geregelt.
Die verschiedenen Fachtierarztrichtungen garantieren eine hochwertige Ausbildung, Weiterbildung und Spezialisierung der Tierärzteschaft mit dem Ziel eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung von Nutz-, Sport- und Klein- und Heimtieren zu gewährleisten. Die Ausbildung zum Fachtierarzt für Homöopathie umfasst eine mindest. 5-jährige praktische Tätigkeit, eine 3-jährige auf Homöopathie spezialisierte praktische Tätigkeit, mindest. 180 Std Theorieeinheiten, eine Facharbeit, 50 eingereichte dokumentierte Fälle homöopathisch therapierter Patienten inklusive Supervision, einen Vortrag, einen publizierten Fallbericht und eine mündliche Prüfung.
Das Ausbildungsprogramm für Veterinärmedizinische Homöopathie in Österreich fördert die Erfüllung der EU-Bio-Verordnung 2018/848, nach der bevorzugt Phytotherapie und Homöopathie anzuwenden ist: „1.5.2.3. Einzelfuttermittel mineralischen Ursprungs und ernährungsphysiologische Zusatzstoffe, die nach Artikel 24 für die Verwendung in der ökologischen/biologischen Produktion zugelassen sind, sowie phytotherapeutische und homöopathische Präparate sind chemisch-synthetischen allopathischen Tierarzneimitteln, einschließlich Antibiotika, vorzuziehen, sofern ihre therapeutische Wirkung bei der betreffenden Tierart und der zu behandelnden Krankheit gewährleistet ist.“. In Österreich darf Homöopathie bei Tieren nur von Tierärzten/innen als Therapieform angewendet werden, was Patientensicherheit gewährleistet.
Für weiterführende Informationen zur Evidenz der Homöopathie wird die Webseite der Universität Bern sowie der Universität Witten/Herdecke empfohlen (1, 2). Ergänzend bleibt zu erwähnen, dass ein entscheidender Beitrag zur Aufrechterhaltung der selbstkorrigierenden Natur der Wissenschaft, abgesehen von einer Änderung der Fehlerkultur hin zu Transparenz und Offenheit, die Entwicklung von der exzessiven Kritik hin zu mehr wissenschaftlicher Neugier ist (3, 4).
1. Universität Bern. Institut für Komplementäre und Integrative Medizin. Forschung. Homöopathie. 2024 [Available from: https://www.ikim.unibe.ch/forschung/uebersichten_zum_stand_der_forschung/homoeopathie/index_ger.html accessed at: 17.10.2024].
2. Universität Witten/Herdecke. Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische Methodologie. Forschung. Homöopathie. 2024 [Available from: https://www.ifaemm.de/forschung/4-2-systematisches-review/ accessed at: 17.10.2024].
3. Maltenfort M. Editorial: Curiosity Versus Criticism in Scientific Publication. Clin Orthop Relat Res. 2016;474(6):1353-5.
4. Thorp HH. Correction is courageous. Science. 2023;382(6672):743.
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