In der aktuellen Studie der Wiener Städtischen
Versicherung zeigt sich wieder: 3 von 4 Österreichern sehen Komplementärmedizin
als Teil der Gesundheitsversorgung. In der repräsentativen Online Umfrage von
1000 Menschen in Österreich zeigt sich ein Umdenken in Thema Gesundheit.
Mehr als die Hälfte hat bereits Erfahrung mit
Komplementärmedizin gemacht und sehen es als optimale Ergänzung zur
konventionellen Medizin. Ein Sechstel bevorzugt die Alternativmedizin. Die am
häufigsten genützte Methode ist die Homöopathie, mit deutlichen Abstand gefolgt
von Akupunktur und Bachblüten. 70% berichten von einem guten Behandlungserfolg.
43% haben ihre Kinder alternativmedizinsch behandeln lassen (vor allem
Allergien und psychischen Befindlichkeiten).
Presseaussendung der Wiener Städtischen vom 29.9.2023
Rund vier Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie geht es mit Österreich in Sachen Gesundheit wieder leicht bergauf: Körperlich fühlt sich die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung fit und auch die mentale Belastung sinkt, wie die Gesundheitsstudie 2023 der Wiener Städtischen zeigt.
„Die Pandemie und ihre Folgen haben uns alle stark gefordert und noch deutlicher vor Augen geführt, was wirklich wichtig ist. Es ist eine neue Sensibilität rund um das Thema Gesundheit entstanden, die auch lange nach dem Ende der Corona-Maßnahmen anhält und bei vielen ein Umdenken angeregt hat“, fasst Sonja Steßl, Generaldirektor-Stellvertreterin der Wiener Städtischen Versicherung, die Ergebnisse der diesjährigen Studie zusammen. Dafür wurden in einer repräsentativen Online-Umfrage 1.000 Menschen in Österreich im Alter von 16 bis 70 Jahren durch das Gallup Institut im Auftrag der Wiener Städtischen befragt.
Männer holen Frauen bei Gesundheitsbewusstsein ein
Das körperliche Wohlbefinden der Österreicher ist auf gutem Niveau: Rund 60 Prozent bewerten ihren aktuellen physischen Gesundheitszustand mit „(sehr) gut“, darunter erwartungsgemäß Jüngere und Personen mit höherer formal abgeschlossener Bildung. Ältere und Singles beschreiben ihn tendenziell als weniger gut. Im zeitlichen Verlauf ist der körperliche Zustand bei der Mehrheit stabil geblieben, bei rund einem Sechstel kam es in den vergangenen 12 Monaten sogar zu einer Verbesserung. Der Anteil jener, die eine Verschlechterung wahrgenommen haben, sinkt auf 27 Prozent.
Auch hinsichtlich des Gesundheitsbewusstseins zeigt sich ein positiver Trend: 2 von 5 Österreichern achten nun mehr auf ihre Gesundheit als vor 12 Monaten, nur 3 Prozent sind diesbezüglich nachlässiger geworden. Insbesondere Männer (42 Prozent) berichten von einem gestiegenen Gesundheitsbewusstsein, bei Frauen sind es 37 Prozent. Ebenso in Bezug auf das Ernährungsverhalten gibt es positive Ansätze zu verzeichnen: Fast jeder Dritte hat hier seine Gewohnheiten optimiert. Darüber hinaus treibt ein Sechstel jetzt mehr Sport als noch vor einem Jahr, wobei der Anteil jener, die nun weniger sportlich aktiv sind, ebenso groß ist.
Immer mehr greifen auf Alternativmedizin zurück
Der ganzheitliche Ansatz in Bezug auf die eigene Gesundheit gewinnt zunehmend an Bedeutung: So sehen mittlerweile 3 von 4 Befragten die Alternativ- bzw. Komplementärmedizin als Teil der gesundheitlichen Versorgung. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) hat bereits Erfahrung mit Behandlungen dieser Art, knapp ein Fünftel davon hat eine innerhalb der vergangenen 12 Monate in Anspruch genommen. Die Mehrheit der Nutzer sieht die Alternativmedizin als optimale Ergänzung zur Schulmedizin oder möchte einen aktiven Beitrag zur eigenen Gesundheit leisten. Ein Sechstel bevorzugt die Alternativmedizin generell gegenüber der Schulmedizin.
Alternativmedizinisch behandeln lassen die Österreicher primär Nacken- bzw. Rückenschmerzen, gefolgt von Stress bzw. Nervosität. Frauen greifen zudem auf alternativmedizinische Behandlungen zurück, wenn sie unter Kopfschmerzen bzw. Migräne oder depressiven Verstimmungen leiden. Die am meisten etablierte und am häufigsten genutzte alternativmedizinische Behandlung ist Homöopathie, mit deutlichem Abstand folgen Akupunktur und Bachblüten. 70 Prozent berichten von einem (sehr) guten Behandlungserfolg, lediglich 9 Prozent konnten laut eigenen Angaben davon nicht profitieren. 43 Prozent der Befragten mit Kindern bis 18 Jahre im Haushalt haben diese bereits alternativmedizinisch behandeln lassen, für ein knappes Viertel ist dies in Zukunft vorstellbar. Vor allem die Behandlung von Allergien, aber auch von psychischen Befindlichkeiten wie Stress bzw. Nervosität kommen für diese Gruppe in Frage. Generaldirektor-Stellvertreterin Steßl dazu: „Ganzheitsmedizinische Methoden sind vielschichtig und genießen österreichweit hohes Vertrauen. Auch wir als Versicherer nehmen wahr, dass bei der Wahl der Privatarztversicherung die Übernahme von Leistungen der Alternativmedizin eine immer größere Rolle spielt, und haben bereits vor Jahren unser Produktportfolio entsprechend angepasst.“
Kinder mental weiterhin stark belastet
Das Ausmaß an mentaler Belastung hat sich im Vergleich zum Vorjahr tendenziell reduziert, ist aber weiterhin alarmierend hoch. Der Anteil der Kinder bis 18 Jahre, die aus Sicht ihrer Eltern aktuell mental (sehr) belastet sind, sinkt auf 39 Prozent. Im Jahresverlauf geben nur 12 Prozent der Eltern an, bei ihren Kindern in den vergangenen 12 Monaten eine Verbesserung des mentalen Wohlbefindens wahrgenommen zu haben. Doch der Anteil jener, die eine Verschlechterung bemerkten, ist auf 14 Prozent deutlich gesunken. Eine Veränderung nehmen auch rund 4 von 10 Erwachsenen beim eigenen mentalen Wohlbefinden wahr: 22 Prozent bemerken eine Verschlechterung, ein Sechstel hingegen eine Verbesserung. In der noch vor einem Jahr stark belasteten Altersgruppe 16 bis 35 Jahre hat sich die mentale Befindlichkeit in den vergangenen 12 Monaten sogar bei über einem Viertel verbessert. Aktuell bewerten 3 von 5 Österreichern ihren mentalen Gesundheitszustand mit „(sehr) gut“.
Im Falle einer Verschlechterung des mentalen Wohlbefindens nehmen knapp 40 Prozent professionelle Hilfe in Anspruch, was im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Zuwachs um 12 Prozentpunkte bedeutet. Für ein knappes Drittel ist dies in Zukunft vorstellbar. Unter jenen, die derartige Hilfe komplett ausschließen, hält sich nach wie vor die Ansicht, keine diesbezügliche Unterstützung zu benötigen und alleine seine Probleme bewältigen zu können – dieser Anteil ist seit dem Vorjahr jedoch deutlich zurückgegangen. „Gerade im Bereich der psychischen Gesundheit ist es essenziell, gut auf sich zu schauen und bei Beschwerden rasch zu handeln. Dafür bedarf es für alle eines passenden Angebots. Für uns als einen der größten Gesundheitsversicherer des Landes ist die private Gesundheitsvorsorge eine ideale Ergänzung zu den Leistungen aus der gesetzlichen Krankenversicherung“, so Sonja Steßl.
Gesundheitssystem kassiert schlechte Noten
Dem Gesundheitssystem attestieren die Österreicher ein negativeres Zeugnis als in den Vorjahren: Die Zufriedenheit ist in den letzten 2 Jahren um insgesamt 21 Prozentpunkte gesunken, nur mehr knapp jeder Zweite zeigt sich zufrieden. Lange Wartezeiten auf Termine bei Kassenärzten, wenig Zeit, die Kassenärzte für Patienten zur Verfügung haben, und steigende Selbstbehalte für Leistungen sind einige der genannten Auslöser dieses Negativtrends – und gleichzeitig die drei meistgenannten Gründe für den Abschluss einer privaten Gesundheitsvorsorge. Jeder Dritte hat österreichweit bereits eine, besonders nachgefragt sind die Privatarzt- und die Sonderklasse-Versicherung. Bei 37 Prozent der Befragten ist das Interesse am Abschluss in den vergangenen 12 Monaten gestiegen (+7 Prozentpunkte zum Vorjahr), unter den 16- bis 35-Jährigen ist es sogar fast die Hälfte.
Die Presseaussendung Nr. 24/2023 finden Sie auch unter wienerstaedtische.at